Vollfrühling Wildbienen fördern: Insektehotel? So nicht!

Vollfrühling Wildbienen fördern: Insektehotel? So nicht!

Ein wirklich gutes Insektenhotel oder Wildbienenhotel ist mehr als nur ein hübsches Dekorationsstück – es ist eine Kinderstube für unsere fleißigen Bestäuber. Viele der handelsüblichen Insektenhotels sind oft ungeeignet, da sie nicht die spezifischen Bedürfnisse der Wildbienen erfüllen. Dabei ist es ganz einfach, selbst eine passende Unterkunft zu schaffen, die wirklich hilft.
 

Wildbienen:

Die meisten der rund 690 Wildbienenarten in Österreich haben ganz spezielle Anforderungen an ihre Nistplätze. Einige bevorzugen röhrenförmige Nisthilfen aus Schilf, Ästen, Mauerspalten, Bambus oder gebohrtem Hartholz, – ideal für 30 bis 40 Arten. Andere nisten im Boden oder in alten Mäusenestern. Wildbienen sind wichtige Bestäuber und stehen unter besonderem Schutz.

Die meister Wildbienen leben als Solitärbienen und nicht in Staatverbund, sie gehen aber oft Kooperationen ein. So teilen sie Schlafplätze oder bilden Bruntkolonien.

Wildbienen bestäuben deutlich effizienter als Honigbienen sie übernehmen rund 80 Prozent der Bestäubung von Obst und Gemüse und spielen somit eine entscheidende Rolle im Ökosystem.

Im Verlauf der Evolution haben sich Wildbienen spezifisch an bestimmte Pflanzenarten angepasst und umgekehrt die Pflanzen an die von ihnen bestäubten Bienen. Das bedeutet, dass nicht jede Biene in der Lage ist, jede Pflanze zu bestäuben. Daher spielen Wildbienen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung von Blütenpflanzen, sondern sind auch unerlässlich für die biologische Vielfalt.
 
Für ein erfolgreiches Insektenhotel sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Standort: Das Hotel sollte sonnenexponiert (SO bis SW) stehen und ein Dach zum Regenschutz haben. In der Nähe sollten ausreichend Wildblumen für die Nahrungsversorgung vorhanden sein.

  • Materialien: Verwenden Sie abgelagertes Hartholz wie Eiche oder Buche, um Niströhren zu bohren. Bambusstäbe und Schilfrohr sind ebenfalls gut geeignet, müssen aber sorgfältig bearbeitet werden.

  • Stroh sollte lieber nicht ins Insektenhotel,Ohrenschlürfer fühlen sich dort zwar wohl, sind aber keine idealen Mitbewohner für Bienen. Sie sind Räuber und fressen die Larven!

  • Das Anbringen von Gittern an Insektenhotels ist eine großartige Idee! Es schützt die wertvollen Bewohner wie Bienen und andere nützliche Insekten vor hungrigen Vögeln. So bleibt das Hotel sicher und lädt zu einem regen Treiben ein. Einfache Maßnahme, großer Effekt!

  • Bauweise: Bohren Sie quer zur Holzmaserung, um Risse zu vermeiden, und halten Sie die Eingänge glatt. Die Durchmesser der Röhren sollten zwischen 2 und 9 Millimetern variieren.

  • Stabilität ist wichtig! Achte darauf, dass das Insektenhotel fest steht und auch bei Wind und Wetter nicht umkippt.

  • Keine Chemikalien! Verwende unbehandeltes Holz und vermeide Farben oder Lacke. Natürliche Materialien sind sicherer für die Insekten.

  • Regelmäßig nachschauen! Kontrolliere ab und zu, ob alles in Ordnung ist und ob ungebetene Gäste wie Schimmel sich breit machen.

 
Ein selbstgebautes Insektenhotel bietet nicht nur den Wildbienen ein Zuhause, sondern auch dir und den kleinen Gärtnern die Freude, die Natur zu unterstützen und lebendige Vielfalt im eigenen Garten zu erleben. Lasst es brummen und summen!
 
Neben dem Bau eines Insektenhotels könnt ihr weitere Maßnahmen ergreifen, um euren Garten bienenfreundlich zu gestalten. Mit dem anlegen von “richtigen Kiesgärten” könnt ihr viel zum Überleben beitragen. Verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden und setzt stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden. Pflanzt eine Vielfalt an einheimischen Blumen und Kräutern, die eine kontinuierliche Blütezeit von Frühling bis Herbst gewährleisten, um den Bienen möglichst lange eine Nahrungsquelle zu bieten. Und vergiss nicht passende Wasserstellen im Sommer aufzustellen.
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