Birnengitterrost ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die vor allem Birnbäume befällt, aber auch einen komplizierten Lebenszyklus hat, da der Wacholder als Zwischenwirt benötigt wird. Der Erreger des Birnengitterrostes ist der Pilz Gymnosporangium sabinae.
Dieser Pilz benötigt zwei verschiedene Pflanzenarten, um seinen Lebenszyklus abzuschließen: einerseits die Birne und andererseits bestimmte Wacholderarten. Die Sporen des Pilzes wachsen zunächst auf dem Wacholder und bilden dort auffällige, gallertartige Auswüchse, die im Frühjahr Sporen freisetzen. Diese Sporen werden dann vom Wind auf Birnbäume übertragen, wo sie die charakteristischen orangefarbenen Flecken auf den Blättern verursachen.
Nicht alle Wacholderarten dienen als Wechselwirt. Zu den am häufigsten betroffenen Wacholderarten gehören der Sadebaum (Juniperus sabina) und der Chinesische Wacholder (Juniperus chinensis).
Der einheimische Gemeine Wacholder (Juniperus communis), der Kriechwacholder (J. horizontalis) sowie der Schuppen-Wacholder (J. squamata) werden von dieser Rostpilzart nicht befallen. Selten befallen wird der Säulenwacholder ( Juniperus scopulorum).
Behandlung
Grundsätzlich kann man sagen wenn der Birnenbaum bereit gut eingewachen ist, muss ein leichter Befall von Birnengitterrost nicht sofort mit Fungizide behandelt werden. Es hilft die befallenen Blätter zu entsorgen, den Baum mit Hausmittel zu stärken (wie etwa mit Ackerschachtelhalmextrakt), auf gute Luftzikulation zu achten.
Befindet sich ein Wacholder in einem Umkreis von 500 Metern, der den Pilz beherbergt, kann dies die Behandlung eines befallenen Birnbaums erschweren oder gar unmöglich machen, sofern der Wacholder nicht entfernt wird.
Bei starkem Befall oder jungen Birnbäumen ist es dennoch wichtig, aktiv zu handeln, um den Baum zu schützen und den Ertrag zu sichern. Hierbei können geeignete Fungizide und regelmäßige Kontrollen helfen, den Befall einzudämmen, obwohl die Entfernung des befallenen Wacholders in der Nähe langfristig die effektivste Lösung darstellt.
In Regionen mit häufigem Auftreten von Birnengitterrost kann auch der Einsatz von Fungiziden notwendig sein, um den Ertrag und die Gesundheit der Birnbäume zu sichern.
Insgesamt erfordert die Bekämpfung des Birnengitterrostes eine sorgfältige Planung und ein Verständnis des Wechselspiels zwischen den betroffenen Pflanzenarten.
Tipp: Siehe auch unseren Artikel: Pilzkrankheiten vorbeugen, Ackerschachtelhalm